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Corinna Heinrich

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Pressemitteilung 20. Juni 2013


Verringert das Mammographie-Screening-Programm die Sterblichkeit?

Das Auftreten von Brustkrebs sowie die Sterblichkeitsrate hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, die sich wechselseitig beeinflussen. Eine aktuelle Studie in England hat die Mortalitätsdaten von 1971 bis 2009 in der Region Oxford untersucht. Seit 1984 zeigt sich ein relativ konstant abfallender Trend der Brustkrebssterblichkeit, obwohl das Mammographie-Screening erst 1988 eingeführt wurde. Der Autor schließt daraus, dass die Früherkennungsuntersuchung keinen Einfluss auf die Reduktion der Sterblichkeit habe.

Die vorliegende Studie in England ist eine reine Trendanalyse, die nur eine geringe Beweiskraft aufweist. Ein Trend, in diesem Fall die Senkung der Brustkrebssterblichkeit, ergibt sich aus den unterschiedlichsten Faktoren. Diese Form der Analyse ist nicht geeignet den Einfluss einzelner Faktoren zu erfassen, dafür sind andere Studientypen notwendig.

Mehr Informationen finden Sie in einem Statement von Prof. Dr. Alexander Katalinic, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck.

Zum Thema „Senkung der Brustkrebssterblichkeit“ siehe auch weitere Pressemitteilungen.

Hintergrund:
Das Mammographie-Screening wurde in Deutschland mit Beschluss des Bundestags auf Grundlage von acht kontrolliert randomisierten Studien (RCT’s) eingeführt, die den Nutzen der Früherkennung durch das Mammographie-Screening belegt haben. Dazu gehört die Senkung der Bruststerblichkeit um 30 Prozent. Aktuelle Studien bestätigen diese Zahlen. So zeigt die niederländische Mortalitätsevaluation von 1986 bis 2009 eine mehr als 30%ige Reduktion der Brustkrebssterblichkeit durch Mammographie-Screening.

Zum Nutzen der Früherkennung gehört aber auch die schonendere Therapie. Für die Frauen bedeutet es, dass brusterhaltend operiert werden und auf eine belastende Chemotherapie ganz verzichtet werden kann.

Die Senkung der Brustkrebssterblichkeit in Deutschland kann circa 10 bis 15 Jahre nach Einführung eines Screening-Programms evaluiert werden. Aktuell wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz ein Forschungsvorhaben initiiert, mit dem die Machbarkeit für eine Mortalitätsevaluation im deutschen Mammographie-Screening geprüft werden soll.

Quelle: Mukhtar et al.: Breast cancer mortality trends in England and the assessment of the effectiveness of mammography screening: population-based study. J R Soc. Med 2013: 106: 234–242. DOI: 10.1177/0141076813486779

 

Kooperationsgemeinschaft Mammographie

Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet worden. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des deutschen  Mammographie-Screening-Programms. 10,5 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben einen Anspruch auf eine zweijährliche Mammographie. Die Untersuchungen werden seit 2009 flächendeckend von 96 Screening-Einheiten mit rund 400 zertifizierten Untersuchungsstandorten durchgeführt.

Kontakt:
Corinna Heinrich |Pressestelle
Geschäftsstelle | Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Goethestraße 85, 10623 Berlin
Telefon 030/3199851-32
Fax 030/3199851-88
E-Mail: cheinrich@koop-mammo.de
www.mammo-programm.de
Bilderservice:
Bildmaterial bitte anfordern unter presse@koop-mammo.de

 

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