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Pressemitteilung 3. Februar 2014


Weltkrebstag: Aktueller Bericht zeigt, Brustkrebsscreening rettet Leben

Erfolgreiches Mammographie-Screening in den Niederlanden

Die Wirksamkeit des Früherkennungsprogramms für Brustkrebs wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Ein Report aus den Niederlanden dürfte das Thema erneut anfachen. Das unabhängige Dutch Health Council veröffentlichte kürzlich einen Bericht, der im Auftrag des Gesundheitsministers erstellt wurde. Auf dem Prüfstand stand das vor rund 25 Jahren eingeführte niederländische Mammographie-Screening. Ergebnis: Screening rettet jährlich 775 Frauen das Leben.

Besonderes Augenmerk legt die Untersuchung auf die „Schaden-Nutzen-Relation“. Denn neben dem Anteil verhinderter Todesfälle an Brustkrebs fallen auch potenzielle Risiken der Früherkennung ins Gewicht wie falsch-positiv Befunde, Überdiagnosen und Intervallkarzinome. Nach eingehender Analyse kommen die Verfasser des Reports zum Schluss,  dass die Vorteile überwiegen. Sie  sprechen eine klare Empfehlung zur Fortführung und Weiterentwicklung des Mammographie-Screenings aus.

Der Report zeigt für die Niederlanden: Um eine Frau retten zu können, müssten 1200 Frauen gescreent werden. 23 von ihnen würden zu einer weiteren Untersuchung wieder eingeladen. Bei 16 Frauen bestätigt sich der Brustkrebsverdacht nicht. 7 bis 8 Frauen erhielten jedoch die gesicherte Brustkrebsdiagnose. 5 von ihnen hätten keinen gesundheitlichen Gewinn vom Screening wie eine weniger belastende Behandlung der Erkrankung. Auf der anderen Seite stehe jedoch die gewonnene Lebenszeit für die einzelne Frau. Demnach bedeute jedes gerettete Leben auch 16,5 gewonnene „Lebensjahre“.

Die Ergebnisse haben auch Bedeutung für das deutsche Programm. Denn das qualitätsgesicherte Früherkennungsangebot hierzulande weist große Ähnlichkeit mit dem des niederländischen Nachbarn auf. Beide Staaten sind in punkto Qualität führend im europäischen und internationalen Vergleich. Das zeigt sich beispielsweise in einer hohen Brustkrebsentdeckungsrate bei gleichzeitig  niedriger Wiedereinbestellungsrate und der hohen „Treffsicherheit“ in der Diagnostik.

In beiden Ländern werden die Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Brustkrebs-Screenings umgesetzt. Prof. Dr. Roland Holland von der EUREF, einem Gremium zur Zertifizierung von nationalen Mammographie-Screening-Programmen, sagt: „Die bisherigen Ergebnisse des deutschen bevölkerungsweiten Mammographie-Screening-Programms sind sehr gut. Vergleichbar mit den holländischen Ergebnissen wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer hohen Entdeckungsrate früher Karzinomstadien und falsch-positiver Befunde erreicht. Zusammen mit den guten Therapiemaßnahmen in den Brustzentren werden diese Ergebnisse langfristig zu einer Senkung der Brustkrebssterblichkeit führen müssen. Leider steht bisher die Teilnahmerate hinter den Erwartungen zurück. Eine Steigerung der Teilnahmerate wäre im Sinne einer bundesweit qualitativ hochwertigen und kosteneffizienten Brustkrebsversorgung wünschenswert.“

„Wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt. Die aktuellen Daten aus dem deutschen Programm zeigen uns deutlich, dass wir einen wichtigen Etappensieg im Kampf gegen den Brustkrebs erreicht haben. Wir wollen Krebs bei möglichst allen teilnehmenden Frauen frühzeitig entdecken, sie aber dabei so wenig wie möglich belasten“, betont Dr. Tatjana Heinen-Kammerer, Geschäftsstellenleiterin der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.

Die Daten aus dem deutschen Programm werden am 20. Februar 2014 auf dem 31. Krebskongress in Berlin und im Internet unter www.mammographie-blog.de veröffentlicht.

Der Bericht des Dutch Health Council findet sich unter http://www.gezondheidsraad.nl/sites/default/files/summary_BV_Borstkanker_verwachtingen_en_ontwikkelingen_0.pdf

 

Hintergrund:

Kooperationsgemeinschaft Mammographie

Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet worden. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des deutschen  Mammographie-Screening-Programms. 10,5 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben einen Anspruch auf eine zweijährliche Mammographie. Die Untersuchungen werden seit 2009 flächendeckend von 96 Screening-Einheiten mit rund 400 zertifizierten Untersuchungsstandorten durchgeführt.

EUREF – European Reference Organisation for Quality Assured Breast Screening and Diagnostic Services

EUREF ist eine europaweite Organisation. Ihr Ziel ist die Förderung und Sicherstellung  einer  Brustkrebsfrüherkennung auf qualitativ  höchstem Niveau in Europa.

EUREF setzt sich für die Weiterentwicklung und Umsetzung der Europäischen Richtlinien sowie  für die Zertifizierung von Mammographie-Screening-Programmen ein. Der Sitz der Nonprofit-Organisation EUREF ist Nijmegen, Niederlande.

Weitere Informationen zu EUREF unter www.euref.org/organisation
Kontakt:
Corinna Heinrich |Pressestelle
Geschäftsstelle | Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Goethestraße 85, 10623 Berlin
Telefon 030/3199851-32
Fax 030/3199851-88
E-Mail: cheinrich@koop-mammo.de
www.mammo-programm.de
Bilderservice:
Bildmaterial bitte anfordern unter presse@koop-mammo.de

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